Abbachhof |
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Schauspiel | ||||
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Endlich trocken und warm Viel haben wir mitgemacht, in den vielen Jahren seit Gründung unserer Schauspieltruppe. Im Keilberger Wald haben wir gespielt, zwischen Mückenschwärmen und Hornissennestern und herabstürzenden Ästen, bei Wind und Regen und Schnee. Und dennoch haben wir am Keilberg so manches Stück völlig Open Air über die Bühne gebracht: zweimal den "Tell im Federstreich", zweimal die "Wichtelwanderung", einmal die "Wikingerwanderung", die "Varuswanderung", und einmal "Geheimnisse um Donaustauf". Im Jahr 2012 kam dann der große Schock: der Reitstall am Keilberg musste geschlossen werden, und wir waren ein Theater ohne Stall, ohne Bühne, und fast auch ohne Pferde. In einer wilden Hauruckaktion gelang es uns, mitten in der Probenzeit unser Stück "Macbeth" vom Keilberg in den Hesperidengarten umzuinszenieren-- eine Leistung, vor der ich noch heute meinen Hut ziehe, und an der unser beindruckend treues und hilfsbereites Schauspiel-Team großen Anteil hat. Nass geworden sind wir trotzdem noch oft, auch während unserer Proben am Hesperidengarten. Unser 6 qm großer Bauwagen am Stall bot einfach nicht genug Platz für unsere Schauspielaktivitäten. Unvergessen wird unseren Mähnenwindlern sicher bleiben, dass wir für eine der Generalproben für "Robin Hood" im Jahr 2013 fünf Stunden lang im Regen ausgeharrt haben. Als wir am Abend unsere Requisitenzelte zusammenbauen wollten, hatte sich unsere Wiese in einen Sumpf verwandelt, und wir versanken bis zu den Knöcheln im Matsch. Und dann kam alles ganz plötzlich: im Sommer 2013 erfuhren wir durch Zufall, dass der Abbachhof einen neuen Pächter sucht. Der Abbachhof war zu diesem Zeitpunkt schon fast ein alter Bekannter für uns, denn so manches Mal waren wir mit sehnsuchtsvollem Blick um die alten Mauern geschlichen und hatten die hübsche romanische Kapelle angeschmachtet, die sich auf dem Gelände befindet. Aber, dass er eines Tages "unser" Hof sein würde-- in unseren kühnsten Träumen hätten wir das nicht zu hoffen gewagt. Das war vor einem halben Jahr. Im Frühjahr 2014 haben wir unseren Pachtvertrag unterschrieben, und mit einem Mal ist alles ganz anders: wir haben Strom, wir haben Wasser, wir haben ein Dach über dem Kopf. Wir haben Platz für Pferde und Requisiten und parkende Autos, und alles was eine Schauspieltruppe so braucht. Und: wir werden nicht mehr nass. Ganz nebenbei muss man aber auch zugeben: Arbeit haben wir jetzt auch jede Menge. Es wird Jahre dauern, bis der Abbachhof durch unsere liebevolle Pflege wieder in voller Blüte erstrahlen kann. Noch hallen die Mauern wider vom Sägen und Hämmern und Schweißen und Streichen, und das wird auch noch eine ganze Weile so bleiben. Aber, das einzige was zählt: Mähnenwind ist zuhause. Endlich.
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